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HILFE!!! – Jetzt soll ich auch noch kreativ sein!

Ein Artikel von Regine Wagenblast und Susanne Alm-Hanke über ihre Fortbildung für mehr Kreativität



„Jetzt sei doch mal ein bisschen kreativ!“ Dieser Satz hat viele von uns schon mal „ins Schwitzen“ gebracht. Augenblicklich entleert sich mein Kopf, nur noch ein Vakuum, mir fällt überhaupt nichts ein, Leere, dann kommt mein Trotz: Warum muss ich jetzt auch noch kreativ sein? Will ich gar nicht. Ich bin Erzieherin und keine Künstlerin – ich bin Erzieher und kein Künstler.


Was für ein Begriff: Kreativität. In aller Munde und doch so missverständlich. Es gibt sehr viele Aspekte von Kreativität und so wie wir ihn verstehen, hat er zunächst gar nichts mit Künstlertum zu tun. Kreativität ist ein Aspekt unseres Menschseins. Jeder hat oder hatte sie, bis sie uns von einem immer noch sehr preußisch geprägtem Erziehungs- und Bildungsstil abtrainiert wurde. Friedericke Gölz, Professorin an der Medical School Hamburg (MSH) und Teil der Expertenteams von nextARTlevel sagt: „Ohne Empathie keine Kreativität.“ Wenn man über diesem Satz nachdenkt und auf sich wirken lässt, weiß man: Alle Erzieher*innen sind kreativ, „qua Amt“– sie haben es vielleicht vergessen oder sie ist unter der großen Arbeitsüberlastung vergraben. Die erste gute Nachricht: Die meisten Erzieher*innen lieben ihren Beruf, trotz Stress, Burn-Out-Risiko und geringe Bezahlung, wie eine jüngst erschienene Studie der Hochschule Aachen zeigt. Die zweite gute Nachricht, es gibt eine Fortbildung, wir nennen sie Espriathlons, in der sie ihre Superkraft Kreativität wiederbeleben können.


Kreative Superkraft tanken und stärken, so das Versprechen vom Verein nextARTlevel, der eine Fortbildung entwickelt hat, die Spaß macht, in der Denken und Fühlen verbunden wird, spielerisch, ohne Druck, ohne Leistungsanforderung und ohne Effizienzgedanken.

nextARTlevel und seine Dozenten, Künstler und Forscher aus ganz unterschiedlichen Sparten, verstehen Kreativität als eine Art zu leben und den Alltag zu managen. Die Teilnehmenden trainieren spielerisch ihre eigene Kreativität. Künstler aus Musik, Tanz, Beatboxing und Malerei teilen eigene Erfahrungen mit der Gruppe und verblüffen mit unvorhergesehenen Aktionen. Sie lernen, wie kleine Ideen-Funken zu lodern beginnen, fühlen wieder den Spaß im Alltag und erleben, wie sie mit der neu gewonnenen Haltung auch die Kinder begeistern.


Es geht um Herz- und nicht um Kopfbildung: Wie gelingt es, dass Denken und Fühlen wieder zusammenfinden? Um das zu üben, sind kreative Prozesse hervorragend geeignet. In der Auseinandersetzung mit Material, mit Rhythmus, mit Stimme, mit Musik nehmen wir im ersten Schritt die Dinge wahr, ohne Bewertung ohne Ziel, gehen dann in Resonanz, geraten im besten Fall in einen Flow und erkennen. Wahrnehmen ist dabei ein aktiv gestaltender Prozess ohne diesen, schöpferische Erkenntnis nicht möglich ist.

Für diese Prozesse stellt nextARTlevel Räume zur Verfügung, in denen der Eigensinn seinen Platz hat, in denen es kein richtig oder falsch gibt, der ressourcen- und potenzialorientiert ist und in denen es ein echtes Interesse an den Teilnehmenden gibt.

Es geht in den Espriathlons von nextARTlevel um das Weiter-Wachsen, passend zu diesem Blog. Damit Kinder die besten Erzieher*innen bekommen, hilft es Erzieher*innen, sich spielerisch und kreativ wieder zu erleben, um mit dieser Erfahrung und neuer Haltung in die Kita zurückzukehren. Dort können sie mit Offenheit, einer neu gewonnen inneren Flexibilität und eines freieren Mind-Sets, die Kinder als die wahren Lehrmeister begreifen. Es geht darum, deren Kreativität, deren Entdeckerfreude, Neugier und unbedingten Lernwillen zu fördern und zu erhalten. In einem Raum, der Strukturen und Grenzen hat und dennoch so frei ist, damit Entwicklung möglich wird.



Es gibt eine schöne Idee eines nordamerikanischen Indianerstammes zu Kindern: Sie wissen, dass jedes Kind mit einem heiligen Geschenk zur Welt kommt. Die Gemeinschaft hat die Aufgabe, herauszufinden, welches heilige Geschenk das Kind in sich trägt und dieses dann zu fördern.


Wenn wir uns als Erzieher, Eltern oder Lehrer so begreifen, dass wir Kinder begleiten, um ihr heiliges Geschenk zu entdecken und zu entwickeln, ist das die beste Bildung, die wir ihnen angedeihen lassen können. Doch dazu müssen wir selbst innerlich frei werden und alte Glaubenssätze über Bord werfen. Alle kennen das: „Du kannst nicht singen “ oder „Du kannst nicht malen “ oder „Du kannst nicht tanzen.“ Irgendwann im Leben haben wir solche Sätze von unseren Eltern, Lehrern oder Freunden gehört und diese so verinnerlicht, dass wir sie glauben. Damit wir nicht unbewusst in die Wiederholungsfalle geraten, sondern diese hemmenden Konditionierungen hinterfragen und bestenfalls überwinden, dafür sollen die Espriathlons von nextartlevel ein Anfang sein.

 

Regine Wagenblast (links) war lange im Vorstand von Kitas und hat zwei gemeinnützige Organisationen mit aufgebaut. Den Stress im Arbeitsleben weiß sie positiv umzukehren.

Susanne Alm-Hanke (rechts) hat als Kommunikatorin in einer Nachrichtenagentur gearbeitet und bezeichnet sich selbst als intrinsisch motivierte Netzwerkerin mit Helfersyndrom. Ihre Mission ist es, Menschen zu helfen ihre eigene Kreativität zu entdecken.


 

Regines und Susannes Seminar bei der Pädiko Akademie



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