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Die Zukunft aus der Sicht von Kindern

Ein Artikel von Kinderphilosoph Michael Siegmund



Seit vielen Jahren philosophiere ich mit Kindern im Kindergarten über „Gott und die Welt“. Eines meiner Lieblingsthemen dabei ist die Zeit, und ganz speziell die Zukunft. Kinder leben zwar intensiv im Hier und Jetzt, entwickeln aber über die Jahre hinweg ein immer besseres Zeitbewusstsein. Das gemeinsame Philosophieren über Fragen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist für die Kinder spannend und kann faszinierende Gedanken und Ideen zutage fördern.


Du kannst über mehrere Wege in das Thema „Zukunft“ einsteigen, z.B. über das Zeigen von Fotos/Bildern. Ich habe mir z.B. ein Dutzend Bilder von Autos ausgedruckt und den Kindern im Kindergarten gezeigt. Die Bilder zeigten die allerersten Automobile aus der Zeit Carl Benz’, bis hin zu Autos der 20er, 50er und 80er Jahre und natürlich moderne Autos. Mir war es wichtig, dass die Kinder verstehen, dass sich Dinge über die Zeit durch menschliches Zutun verändern können. Am Ende stellte ich den Kindern dann die Frage, wie die Autos in Zukunft aussehen und welche Funktionen sie haben könnten. „Die können bestimmt mal fliegen!“ oder „Autos fahren bald alleine, manche können das jetzt schon!“ waren etwa interessante Antworten, aus denen sich weitere Gespräche ergaben. So hatten wir einen schönen Einstieg ins Thema.


Obwohl die Zukunft ein eher abstraktes, schwer greifbares Feld ist, gehen Kinder - wie so oft - ganz spielerisch und unbedarft heran. Wenn ich die Fragen „Was ist Zukunft? Hast du davon schon einmal gehört? Wie würdest du einem anderen Kind erklären, was Zukunft ist?“ stelle, bekomme ich neben Schulterzucken auch tiefsinnige Antworten wie „Die Zukunft ist n