Eine besondere Aufgabe für Pädagog:innen der Gegenwart

„Autismus- Spektrum- Störungen gehören zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen.“ „Hierbei sind alle Bereiche der Entwicklung schon im frühen Kindesalter betroffen.“ Diese beiden Aussagen finden wir in zahlreichen Abhandlungen, Artikeln und Berichten zum Thema. Aber was sagen diese Formulierungen eigentlich wirklich aus und was bedeuten sie für unseren pädagogischen Alltag?
Die Entwicklung von Kindern läuft nicht immer linear ab. Das ist für die meisten Fachkräfte kein Geheimnis. Aber die Differenzierung zwischen verzögerter und gestörter Entwicklung gehört auch für absolute Experten zu den komplexesten Aufgabenbereichen. Oft beobachten wir einen langwierigen Prozess zwischen den ersten Verdachtsmomenten und einer möglichen Diagnose. Das ist bis zu einem gewissen Punkt auch nicht ungewöhnlich, da viele Symptome erst mit der Zeit auftreten und das autistische Profil betroffener Kinder schärfen oder erst sichtbar machen. Trotz Dessen ist eines klar, je früher autismusspezifische Förderung stattfindet, desto höher sind die Chancen, dem Kind ein selbstwirksames Leben und ein Höchstmaß an Autonomie zu ermöglichen. Denn wer kennt sie nicht, diese Kinder, die auf eine besondere Art und Weise das bestehende System durch ihre Verhaltensweisen durcheinanderwirbeln, weil Sie ganz andere Bedürfnisse, Gewohnheiten oder Vorlieben haben als Gleichaltrige? Spielzeug nach Form oder Farbe sortieren, auf Ritualen bestehen. Wutausbrüche bekommen, weil die Gruppenleitung wetterbedingt vom Wochenplan abweicht. Diese Situation kommt doch vielen Menschen bekannt vor, weil sie mal etwas darüber gelesen oder sich an einen Film erinnert haben.